Die Chemotherapie
Das Ziel einer Chemotherapie ist es, Krebszellen im ganzen Körper durch zellwachstumshemmende Medikamente (Zytostatika) abzutöten. Zytostatika wirken sehr gut gegen schnell wachsende Zellen, eine Eigenschaft, die häufig in besonderem Maße auf Krebszellen zutrifft.
Allein durch die Gabe von Zytostatika ist eine Heilung des Bauchspeicheldrüsenkarzinoms ist nicht möglich. In einigen Fällen, bei lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinomen, kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt erwägen, eine Chemotherapie vor der Operation zu verabreichen. Durch eine solche neoadjuvante Chemotherapie kann der Tumor verkleinert werden und bei einer folgenden Operation leichter entfernt werden.
Eine Chemotherapie im Anschluss an die Operation (adjuvante Chemotherapie) wirkt sich bei vielen Patientinnen/Patienten günstig auf den Krankheitsverlauf aus. So wird das Tumorwachstum für eine gewisse Zeit zum Stillstand gebracht und die Überlebenszeit verlängert. Zudem lassen sich tumorbedingte Beschwerden und Schmerzen lindern und ein Gewichtsverlust aufhalten. Bei einigen Betroffenen kann mithilfe der Chemotherapie sogar eine deutliche Verkleinerung des Tumors erreicht werden.
Um eine größtmögliche Wirkung gegen die Tumorzellen zu erzielen sowie die Gefahr von Nebenwirkungen zu senken, kann eine Kombination verschiedenartig wirkender Zytostatika versucht werden. Die Behandlung erfolgt in mehreren Behandlungszyklen, die sich über einige Wochen erstrecken und meist drei- bis sechsmal wiederholt werden. Dazwischen liegen längere Erholungspausen. Wie viele Zyklen im individuellen Fall notwendig sind bzw. durchgeführt werden, hängt vor allem davon ab, wie die Patientin/der Patient die Behandlung verträgt und wie sich die Therapie auf den Tumor auswirkt.
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Durch die Behandlung mit Zytostatika wird in der Regel auch normales Gewebe in Mitleidenschaft gezogen. Schnell wachsende Gewebe, etwa die Schleimhäute von Magen und Darm, das blutbildende System im Knochenmark und die Haarwurzeln sind davon am ehesten betroffen. Mögliche Begleiterscheinungen der Chemotherapie sind daher Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Haarausfall, eine erhöhte Infektanfälligkeit und Blutungsneigung. Die Nebenwirkungen lassen sich durch Begleitmaßnahmen bzw. Medikamente (Supportivtherapie) teilweise abfangen oder lindern. Sie verschwinden in der Regel nach Abschluss der Behandlung.